Geschichte des Studentenchors von 1990 bis heute

1993 übernahm Berit Walther die künstlerische Leitung des Chores, der von nun an offiziell nur noch “Studentenchor” hieß. Unter ihrem Dirigat nahm der Chor erfolgreich am Thüringer Landeschorwettbewerb und in der Folge 1998 am bundesweiten „5. Deutschen Chorwettbewerb“ in Regensburg teil. Im selben Jahr produzierte der Studentenchor mit Unterstützung des Studentenwerks Jena/Weimar auch eine CD mit geistlicher Chormusik. Andere herausragende Projekte unter der Leitung Berit Walthers waren Aufführungen des „Requiem“ von Wolfgang Amadeus Mozart und der „Matthäuspassion“ von Johann Sebastian Bach.

Chor in Sommerkleidung 1994 am Fährterminal nach Schweden

1994 am Fährterminal vor der Überfahrt nach Schweden

Gemeinsame Projekte mit anderen Chören bereicherten zusätzlich das Programm, so z.B. Carl Orffs „Carmina Burana“ und eine CD-Aufnahme von Joseph Haydns „Schöpfung“ mit dem Universitätschor Leipzig oder im Jahr 2000 in Polen die Aufführung der „Carmina Burana“ mit dem akademischen Musikensemble der schlesischen technischen Universität in Gliwice und anderen Ensembles aus der Ukraine und Polen. Weitere Konzertreisen führten nach Schweden, England, Italien, Spanien und in die Schweiz.

Erstmals studentischer Leiter des Chores

Mit Ansgar Eimann übernahm im Oktober 2001 zum ersten Mal ein Student der Hochschule für Musik in Weimar die Leitung des Studentenchores. Diese Tradition ist seither nicht abgerissen. Aus privaten Gründen gab er die Leitung des Chores aber bereits im Oktober 2002 an Wieland Lemke ab. Höhepunkte in dessen Zeit als Chorleiter waren u.a. die Konzertreise im Sommer 2004 nach Amiens (Frankreich), wohin der Chor eingeladen wurde, ein Konzert in der größten gotischen Kathedrale der Welt zu geben, das „Requiem“ von Mozart in Zusammenarbeit mit der akademischen Orchestervereinigung der FSU, dem Uniorchester Erfurt und dem Universitätschor Jena sowie die Uraufführung der Oper „Die Bürgschaft“ von Franz Schubert im Sommer 2005 zusammen mit den Universitätschören Jena und Erfurt, dem Vokalkomitee, einem Solistenensemble und der Jenaer Philharmonie unter der Leitung von Universitätsmusikdirektor Sebastian Krahnert.

Im Juli 2005 verkündete Sebastian Krahnert die Absicht, einen Großchor aus bisher bestehendem Studentenchor und Universitätschor unter seiner Leitung bilden zu wollen. Nach Protesten der Studentenchor-Mitglieder und mehreren Gesprächen mit dem Rektor der Universität blieb der Studentenchor als eigenständiges Ensemble erhalten. Der Probentermin wurde von Mittwoch auf Montag verlegt.

Der Studentenchor als feste Größe an der Friedrich-Schiller-Universität

Nachdem Christoph Hiller den Chor vertretungsweise im Wintersemester 2005/06 übernommen hatte, ging die künstlerische Leitung im Januar 2006 in die Hände von Christoph Westphal (damals noch Christoph Lutz) über. Unter ihm entstand die Tradition der kleinen Auftritte im universitären Rahmen, etwa bei der Begrüßung der ausländischen Studierenden, dem Unigartenfest oder der feierlichen Immatrikulation.

Es wurden aber auch immer wieder größere Projekte angepackt, z.B. 2008 die D-Dur-Messe op. 86 von Antonín Dvořák und die Teilnahme am Abschlusskonzert der Händelfestspiele in Halle. 2007 fand darüber hinaus das erste gemeinsame Konzert mit den Universitätschören aus Halle und Leipzig statt, weitere folgten und folgen bis heute, so auch 2008 anlässlich des 450-jährigen Jubiläums der Universität Jena in der Stadtkirche Jena.

Im Sommer 2009 feierte der Studentenchor sein 60-jähriges Bestehen. Zum Festkonzert trat neben dem Studentenchor, mit Unterstützung vieler ehemaliger Mitglieder jeden Alters, der Jenaer Madrigalkreis unter Leitung der früheren Studentenchordirigentin Berit Walther auf.

Dem Jubilar ging es hervorragend, mittlerweile waren es fast 100 Sangeswillige. Da die hohe Anzahl der Mitglieder den Chor jedoch organisatorisch und finanziell belastete und auch die musikalische Qualität nicht aufrechtzuerhalten war, wurde eine Begrenzung auf 80 Mitglieder festgelegt, obwohl der Studentenchor eigentlich immer ein offenes Angebot für alle sein wollte. Die bisher nur zur Orientierung dienende Einordnung in die Stimmgruppe für neue Mitglieder wurde zu einem Auswahlvorsingen zu Beginn jedes Semesters.

Weiterführung der Traditionen und neue Herausforderungen

Bei der Konzertreise im September 2009 ins Saarland und nach Frankreich wurde der Chor erstmals von seiner neuen Dirigentin Ines Kaun geleitet, die offiziell mit Beginn des Wintersemesters 2009 die alleinige Leitung übernahm. Sie führte die erfolgreiche Arbeit ihrer Vorgänger fort und setzte doch eigene Akzente, indem sie das Repertoire vor allem in Richtung englischsprachiger und zeitgenössischer Musik erweiterte. Zu den Höhepunkten unter Ines Kaun gehörten die Aufführung von Karl Jenkins‘ „Requiem“ im Jenaer Volkshaus mit dem Jenaer Madrigalkreis und der Jenaer Philharmonie im Frühjahr 2011 und im Frühjahr 2014 die „Queen Symphony“ von Tolga Kashif und Julian Kershaw, wieder in Zusammenarbeit mit der Jenaer Philharmonie. Beim 6. Thüringer Landeschorwettbewerb im Herbst 2013 konnte der Studentenchor außerdem in der Kategorie „Großer Chor“ einen sehr guten zweiten Platz erringen.

Auf der Konzertreise 2010 in die Bodenseeregion, die „Missa brevis“ von Knut Nystedt im Gepäck, machte der Studentenchor auch Halt in Scheidegg im Allgäu. Das Konzert gefiel der Pfarrerin so gut, dass sie den Chor für Silvester erneut nach Scheidegg einlud – die Tradition der seitdem jährlich stattfindenden Silvesterkonzerte in Scheidegg war geboren.

Im Wintersemester 2012/13 übernahm Matthieu Pignède vertretungsweise den Chor, während Ines Kaun in dieser Zeit in Stockholm studierte. Von diesem Ausflug in den hohen Norden brachte sie eine Vielzahl schwedischer Stücke mit, die das Programm im Sommer 2013 prägten. Das 65jährige Jubiläum im Sommer 2014, begangen wieder mit einem Jubiläumskonzert mit Gästen (Jenaer Madrigalkreis, Blasorchester SCHOTT Jena e.V.), war für Ines Kaun gleichzeitig der letzte Auftritt mit dem Chor.

Im Herbst 2014 übernahm Simon Fröhlich die Leitung. Anfang 2016 musste er diese aus gesundheitlichen Gründen wieder abgeben. Das Ruder übernahmen kommissarisch Cornelius Hofmann und Beate Bachmann. Seit dem Wintersemester 2016/17 führt Fabian Pasewald die Geschicke des Chores und leitete als eines der ersten Projekte die Vorbereitungen zur Teilnahme am 7. Thüringer Landeschorwettbewerb im November 2017.

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